Produktportfolio

Das Produktportfolio umfasst die Gesamtheit aller Produkte oder Produktgruppen, die ein Unternehmen anbietet. Im E-Commerce ist ein strategisch gepflegtes Portfolio entscheidend für Umsatz, Marge und Kundenbindung. Durch gezielte Analyse und Steuerung lassen sich Sortiment, Positionierung und Profitabilität nachhaltig optimieren.

Was versteht man unter einem Produktportfolio?

Das Produktportfolio beschreibt die gesamte Produktpalette eines Unternehmens, also alle Artikel, Warengruppen oder Produktlinien, die aktiv angeboten werden – im Onlineshop, auf Marktplätzen oder über andere Vertriebskanäle. Es bildet die Grundlage für sämtliche Vertriebs-, Marketing- und Einkaufsentscheidungen und ist damit ein zentrales Steuerungselement im E-Commerce.

Ein professionell aufgebautes Produktportfolio berücksichtigt dabei nicht nur das aktuelle Sortiment, sondern auch dessen Struktur, Relevanz, Rentabilität und Zukunftsfähigkeit.

Typische Bestandteile eines Produktportfolios

Ein durchdachtes Produktportfolio besteht nicht nur aus den sichtbar angebotenen Artikeln, sondern umfasst auch strategische Überlegungen zu:

  • Kernprodukten mit hohem Umsatzanteil oder Wiedererkennungswert

  • Margenstarken Artikeln, die den Deckungsbeitrag sichern

  • Zubehör und Add-ons, die für Cross- und Upselling genutzt werden

  • Neuheiten, mit denen Trends bedient und Innovationen getestet werden

  • Langsamdrehern oder Auslaufartikeln, die über Bestandsabbau gesteuert werden

  • Sortimentslücken, die durch Analyse identifiziert und gezielt ergänzt werden können

Ziele einer strategischen Produktportfoliosteuerung

Die bloße Anzahl von Artikeln sagt wenig über die Qualität eines Produktportfolios aus. Entscheidend ist, wie die Artikel innerhalb des Sortiments zueinander stehen, performen und in die Gesamtstrategie des Unternehmens passen.

Ein strategisch optimiertes Portfolio hilft, folgende Ziele zu erreichen:

  • Umsatzsteigerung durch Fokus auf performante Produkte

  • Erhöhung des durchschnittlichen Warenkorbs durch passende Kombinationsartikel

  • Verbesserung der Lagerumschlagshäufigkeit durch gezielte Aussteuerung

  • Reduzierung von Margenkillern und unprofitablen Artikeln

  • Erhöhung der Conversion Rate durch Sortimentstreue und Klarheit

  • Kundenzufriedenheit durch relevante, gut kuratierte Produktauswahl

Tools zur Analyse und Bewertung des Produktportfolios

Zur systematischen Bewertung eines Produktportfolios werden verschiedene Methoden eingesetzt, die unterschiedliche Perspektiven miteinander verbinden:

  • ABC-Analyse: Identifiziert Produkte nach Umsatzrelevanz (A = umsatzstark, C = umsatzschwach)

  • Deckungsbeitragsanalyse: Fokus auf Rentabilität statt nur auf Umsatz

  • BCG-Matrix: Kategorisierung in Stars, Cash Cows, Poor Dogs und Question Marks

  • Sortimentsanalyse nach Kundengruppen: Welche Produkte performen in welchen Clustern?

  • Lager- und Verfügbarkeitsanalyse: Welche Produkte verursachen Bestandsprobleme?

Diese Analysen ermöglichen eine datenbasierte Steuerung des Portfolios – weg vom Bauchgefühl, hin zu messbaren Entscheidungen.

Produktportfoliomanagement im E-Commerce: Dynamik trifft Daten

Im E-Commerce ist das Produktportfolio besonders dynamisch: Saisonale Artikel, Produktneuheiten, Sortimentswechsel, Preisaktionen oder externe Einflüsse (z. B. Trends, Wettbewerb) führen dazu, dass ein Portfolio regelmäßig geprüft und angepasst werden muss.

Wichtige Fragen lauten:

  • Welche Artikel steigern tatsächlich Umsatz und Gewinn?

  • Welche Produkte binden Kapital im Lager, ohne zu performen?

  • Welche Artikel erzeugen überproportional viel Retouren oder Supportanfragen?

  • Gibt es Sortimentsbereiche, die aktuell fehlen, aber Nachfrage erzeugen würden?

  • Welche Produkte fördern die Kundenbindung – und welche eher nicht?

Durch eine strukturierte und regelmäßige Sortimentsbewertung kann das Unternehmen gezielt wachsen, seine Marge sichern und Bestände besser planen.