Der Onlinehandel boomt, und damit steigt auch die Bedeutung effizienter Versandprozesse. Ein zentraler Faktor dabei sind die Frachtkosten. Doch viele Händler erleben bei der Abrechnung unerwartete Kosten, weil sie sich nur auf das tatsächliche Gewicht ihrer Sendungen konzentrieren. In Wahrheit spielt auch das Volumengewicht eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel erklären wir die Unterschiede zwischen beiden Berechnungsmethoden, ihre Auswirkungen auf die Versandkosten und wie Onlinehändler unerwartete Kosten vermeiden können.
1. Unterschied zwischen Volumengewicht und tatsächlichem Gewicht
1.1 Tatsächliches Gewicht
Das tatsächliche Gewicht (auch Bruttogewicht genannt) ist das physische Gewicht eines Pakets in Kilogramm, das mit einer Waage gemessen wird. Dies ist die einfachste Form der Gewichtsberechnung.
1.2 Volumengewicht
Das Volumengewicht berücksichtigt nicht nur das Gewicht, sondern auch den Raum, den eine Sendung einnimmt. Es wird oft von Logistikunternehmen genutzt, um zu verhindern, dass leichte, aber sperrige Pakete unverhältnismäßig günstig versendet werden.
Die Formel zur Berechnung des Volumengewichts lautet:
Der Faktor variiert je nach Versanddienstleister. Bei den meisten Expressdiensten wie DHL, UPS oder FedEx liegt er oft bei 5000 oder 6000 cm³/kg.
2. Anwendung der unterschiedlichen Berechnungsmethoden
2.1 Wann wird das Volumengewicht angewendet?
Die meisten Spediteure vergleichen das tatsächliche Gewicht mit dem Volumengewicht und berechnen die Frachtkosten nach dem jeweils höheren Wert. Das bedeutet:
- Falls das tatsächliche Gewicht größer ist als das Volumengewicht, wird das tatsächliche Gewicht für die Berechnung herangezogen.
- Falls das Volumengewicht größer ist als das tatsächliche Gewicht, wird das Volumengewicht zur Berechnung verwendet.
2.2 Beispielrechnung
Ein Onlinehändler versendet eine leichte, aber große Box mit den Maßen 50 cm x 40 cm x 30 cm. Das tatsächliche Gewicht beträgt 8 kg. Der Versanddienstleister verwendet einen Umrechnungsfaktor von 5000 cm³/kg.
Schritt 1: Berechnung des Volumengewichts
Schritt 2: Vergleich mit dem tatsächlichen Gewicht
- Tatsächliches Gewicht: 8 kg
- Volumengewicht: 12 kg
Da das Volumengewicht höher ist, werden die Versandkosten auf Basis von 12 kg berechnet, nicht von 8 kg.
3. Auswirkungen auf die Versandkosten
Die Berechnung nach Volumengewicht kann zu höheren Kosten führen, insbesondere bei sperrigen, leichten Produkten wie:
- Kissen
- Verpackungsmaterial
- Kunststoffprodukte
- Möbelbauteile
Onlinehändler müssen dies berücksichtigen, um unerwartete Mehrkosten zu vermeiden.
4. Strategien zur Optimierung der Frachtkosten
Um die Versandkosten zu senken, sollten Onlinehändler folgende Maßnahmen ergreifen:
4.1 Effiziente Verpackung
- Verwenden Sie kleinere Kartons, die genau auf die Produktgröße abgestimmt sind.
- Nutzen Sie Verpackungsmaterial, das nicht unnötig viel Platz beansprucht.
4.2 Vergleich von Versanddienstleistern
- Manche Dienstleister haben unterschiedliche Berechnungsmethoden. Ein Vergleich kann helfen, den günstigsten Anbieter zu finden.
4.3 Verhandlung von Konditionen
- Große Versender können mit Logistikpartnern individuelle Tarife aushandeln.
Fazit
Die Berechnung der Frachtkosten ist nicht nur eine Frage des Gewichts, sondern auch des Volumens. Onlinehändler sollten sich über die Berechnungsmethoden der Versanddienstleister informieren, um unerwartete Kosten zu vermeiden. Durch eine clevere Verpackung und den Vergleich verschiedener Anbieter können sie ihre Versandkosten optimieren und ihre Margen verbessern.
Wer seine Versandkosten kennt und optimiert, kann langfristig profitabler arbeiten und seine Kunden mit fairen Preisen und schnellen Lieferungen begeistern.